Die Zukunft des Lernens: LMS und LXP treffen auf immersive Technologien
- Januar 19, 2025
- Gepostet von: Torsten Fell
- Kategorie: XR

Die digitale Lerntransformation
Die digitale Lerntransformation steht an einem spannenden Wendepunkt: Lernmanagementsysteme (LMS) und Learning Experience Platforms (LXP) entwickeln sich weiter und verschmelzen zunehmend mit immersiven Technologien wie 3D, Virtual Reality (VR) und Mixed Reality (MR). Unternehmen erkennen, dass das Lernen in digitalen Umgebungen nicht nur effizienter, sondern auch motivierender und nachhaltiger gestaltet werden kann, wenn es auf eine immersive Plattform verlagert wird.
Von LMS zu LXP zu immersiven Plattformen
Traditionelle LMS waren oft stark strukturiert und funktional, aber manchmal unflexibel, wenn es darum ging, dynamische und interaktive Lernerfahrungen zu schaffen. Die Entwicklung hin zu LXP hat diesen Ansatz durch eine personalisierte und kuratierte Lernerfahrung erweitert. Die neuen Plattformen, die auf immersive 3D-Technologien setzen, gehen nun noch einen Schritt weiter: Sie versetzen die Mitarbeitenden direkt in eine virtuelle Welt, in der sie durch Interaktion, Simulation und Erleben lernen können.
Vorteile von 3D/VR/MR-Lösungen
Diese neuen 3D/VR/MR-Lösungen bieten Lernenden die Möglichkeit, realistische Szenarien zu üben und zu erforschen. Stellen Sie sich vor, Mitarbeitende können im sicheren Raum einer virtuellen Umgebung komplexe Maschinen bedienen oder den Umgang mit herausfordernden Kundensituationen trainieren – alles, ohne reale Risiken einzugehen. Der Vorteil ist klar: durch das immersive Erlebnis bleibt das Gelernte tiefer im Gedächtnis verankert, und gleichzeitig können die Lerninhalte bedarfsorientiert und ansprechend vermittelt werden.
Zukunftssicheres Konzept für Unternehmen
Unternehmen, die ihre LMS oder LXP in Richtung 3D/VR/MR-Plattformen weiterentwickeln, setzen auf ein zukunftssicheres Konzept: Sie bieten ihren Mitarbeitenden eine Lernumgebung, die sowohl die Vorteile des präsenten, praxisnahen Lernens als auch die Flexibilität und den Komfort digitaler Plattformen kombiniert. Der Wandel hin zu solchen immersiven Technologien ist nicht nur eine Investition in die Kompetenzen der Belegschaft, sondern auch ein klares Signal für Innovationsfähigkeit und Attraktivität als Arbeitgeber.
Erweiterte Lernmöglichkeiten durch immersive Technologien
Immersive Technologien bieten eine Reihe von erweiterten Lernmöglichkeiten, die herkömmliche LMS und LXP nicht abdecken können:
- Personalisierung der Lerninhalte durch den Einsatz von KI: Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) können Lerninhalte individuell auf die Bedürfnisse, Lernstile und Fortschritte der Mitarbeitenden zugeschnitten werden. Dies sorgt für eine höhere Effektivität und Motivation beim Lernen.
- Kollaboratives Lernen im 3D-Space: Die Zusammenarbeit in einer virtuellen Umgebung ermöglicht es Lernenden, gemeinsam an Projekten zu arbeiten, Ideen auszutauschen und voneinander zu lernen – unabhängig von ihrem physischen Standort. Das Gefühl der Präsenz in einer gemeinsamen 3D-Umgebung fördert dabei die Teamarbeit und den Austausch.
- Nutzung von Avataren als Guide, Assistenten oder Lern-Buddy mit KI: Avatare, die von KI gesteuert werden, können als Lernbegleiter fungieren, Fragen beantworten, durch Lerninhalte führen oder Unterstützung bieten. Diese Avatare machen das Lernen persönlicher und ermöglichen eine direkte Interaktion, die in traditionellen Lernumgebungen schwer realisierbar ist.
- Räumlichkeit der Lerninhalte: Immersive Technologien ermöglichen es, Lerninhalte dreidimensional darzustellen, wodurch Lernende ein besseres Verständnis für komplexe Konzepte entwickeln können. Das räumliche Erleben von Inhalten fördert das Verständnis und den Wissenstransfer, insbesondere bei technischen oder abstrakten Themen.
- Hochgradige Interaktion inklusive motorischer Fähigkeiten: Die Möglichkeit, in VR/MR Umgebungen physische Handlungen auszuführen, unterstützt die Entwicklung motorischer Fähigkeiten und das praktische Üben von Tätigkeiten. Dies ist besonders wertvoll für das Training in sicherheitskritischen Bereichen oder bei der Bedienung von Maschinen.
Vergleich von LMS, LXP und Immersive Space
Warum 3D/MR herkömmliche LMS/LXP ablösen werden
Die traditionellen LMS und LXP stoßen zunehmend an ihre Grenzen, wenn es darum geht, eine wirklich praxisnahe und fesselnde Lernerfahrung zu bieten. 3D- und MR-Lösungen bieten gegenüber herkömmlichen Plattformen entscheidende Vorteile, die insbesondere im Unternehmenskontext relevant sind. Während LMS und LXP auf textbasierte oder zweidimensionale Inhalte setzen, ermöglichen 3D- und MR-Technologien eine immersive Lernerfahrung, bei der die Lernenden aktiv in die Lerninhalte eintauchen können. Das direkte Erleben von realistischen Szenarien führt zu einer tieferen und nachhaltigen Wissensvermittlung. Außerdem bieten Mixed-Reality-Umgebungen die Möglichkeit, reale Arbeitsumgebungen mit digitalen Inhalten zu kombinieren, was den Transfer von Wissen in die Praxis erheblich erleichtert. Diese Technologien sind daher besonders effektiv, wenn es um das Training von komplexen Aufgaben, die Entwicklung von praktischen Fähigkeiten oder das Erlernen von Sicherheitsprotokollen geht. Unternehmen, die auf 3D/MR setzen, können dadurch eine höhere Lernmotivation, eine verbesserte Lernleistung und letztlich einen nachhaltigeren Erfolg der Weiterbildungsmaßnahmen erreichen.
Die Learner Journey im Immersive Space
Die Integration von 3D/VR/MR in den Employee Lifecycle bietet eine neue Art der Learner Journey, die sich durch verschiedene Phasen der Mitarbeiterentwicklung zieht:
- Onboarding: Bereits im Onboarding-Prozess kann VR eingesetzt werden, um neue Mitarbeitende in die Unternehmenskultur einzuführen und ihnen virtuell verschiedene Abteilungen und Arbeitsabläufe zu zeigen. Ein Avatar kann als persönlicher Guide fungieren und den Mitarbeitenden durch interaktive Übungen führen, um ein schnelles und effektives Verständnis der Unternehmensprozesse zu erreichen.
- Lernen und Entwicklung: In der Phase der Kompetenzentwicklung bieten immersive Plattformen Lernenden die Möglichkeit, praxisnahe Szenarien zu durchlaufen und komplexe Aufgaben in einer sicheren virtuellen Umgebung zu trainieren. Die hohe Interaktivität und die räumliche Darstellung von Lerninhalten fördern ein tiefes Verständnis, das durch klassische Lernplattformen schwer zu erreichen ist. Mitarbeitende können durch KI-gestützte Avatare begleitet werden, die individuelle Unterstützung bieten und den Lernfortschritt gezielt fördern.
- Kollaboration und Teamarbeit: Im Laufe des Arbeitslebens ist die Fähigkeit zur Zusammenarbeit entscheidend. VR- und 3D-Räume bieten die Möglichkeit, virtuelle Meetingräume zu betreten, in denen Mitarbeitende, unabhängig von ihrem Standort, Projekte gemeinsam bearbeiten können. Diese Form des kollaborativen Lernens ermöglicht es Teams, realitätsnahe Simulationen zu nutzen, um z.B. Notfallszenarien oder komplexe Verhandlungen zu üben.
- Leadership und Soft-Skill-Training: Führungskräfte können in immersiven Umgebungen ihre Soft Skills trainieren, indem sie in realitätsnahen Szenarien interagieren. Sie können schwierige Gespräche mit KI-Avataren führen, die auf verschiedene emotionale Reaktionen reagieren. Dadurch werden Führungskräfte auf herausfordernde Situationen im realen Arbeitsalltag vorbereitet.
- Karriereentwicklung: Für die langfristige Karriereentwicklung können immersive Lernräume helfen, neue Rollen und Verantwortlichkeiten zu simulieren. Mitarbeitende können neue Aufgaben ausprobieren, bevor sie tatsächlich in eine neue Rolle wechseln, und sich so auf diese Herausforderung besser vorbereiten.
Diese Learner Journey zeigt, wie immersive Technologien den gesamten Employee Lifecycle begleiten können – vom Onboarding über die kontinuierliche Weiterbildung bis hin zur Karriereentwicklung. Der Einsatz von VR und 3D-Simulationen fördert das Engagement, die Motivation und die langfristige Entwicklung der Mitarbeitenden.
Leadership Training und Persönliches Wachstum
Vorteile:
- Immersive Umgebungen kombiniert mit KI ermöglichen Führungskräften ein praxisnahes Training von Führungsfähigkeiten in realitätsnahen, aber risikofreien Szenarien.
- Führungskräfte können gezielt schwierige Gespräche, Entscheidungsfindungen und Krisensituationen in einem sicheren virtuellen Umfeld üben, wodurch sie ihre Leadership-Kompetenzen stärken.
- Die Unterstützung des persönlichen Wachstums wird durch die Kombination von 3D/VR/MR und KI intensiviert, da individuelle Schwächen erkannt und durch gezielte Übungen adressiert werden können. Die Möglichkeit, kontinuierlich Feedback zu erhalten, fördert eine nachhaltige persönliche Entwicklung.
Nachteile:
- Die Entwicklung spezifischer Leadership-Szenarien ist ressourcenintensiv, insbesondere wenn diese Szenarien dynamische KI-Komponenten enthalten sollen.
- Nicht alle Führungskräfte sind mit der Nutzung von immersiven Technologien vertraut, was initiale Schulungsaufwände und mögliche Widerstände mit sich bringt.
Technische Skills
Vorteile:
- Lernende können in realistischen Simulationen technische Fähigkeiten direkt anwenden, was die Praxisnähe und das Verständnis für technische Abläufe erhöht.
- Risikofreie Übungsmöglichkeiten: Komplexe oder gefährliche Arbeitsprozesse können in einer sicheren, virtuellen Umgebung trainiert werden.
- Hands-on-Erfahrung durch interaktive 3D-Modelle und maschinenähnliche Trainings sorgt für ein tiefes Verständnis.
Nachteile:
- Hohe technische Anforderungen, da spezielle VR-Hardware benötigt wird, die möglicherweise nicht allen Mitarbeitenden zur Verfügung steht.
- Initiale Kosten für die Entwicklung immersiver Lerninhalte können hoch sein.
Soft Skills
Vorteile:
- Immersive Umgebungen ermöglichen das Üben von zwischenmenschlichen Fähigkeiten, wie z.B. Verhandlungen oder Konfliktlösungen, in realitätsnahen Szenarien.
- KI-gesteuerte Avatare können verschiedene Reaktionen simulieren, wodurch Lernende auf unterschiedliche Gesprächssituationen vorbereitet werden.
- Emotionales Lernen durch direkte Erfahrung sorgt für eine nachhaltigere Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten.
Nachteile:
- Manche Lernende könnten sich in virtuellen Umgebungen weniger wohlfühlen, was die Effektivität des Trainings beeinträchtigen kann.
- Technische Barrieren können dazu führen, dass der Fokus eher auf die Nutzung der Technologie als auf die eigentliche Soft Skill-Entwicklung gelegt wird.
Vorgehen zur Einführung einer 3D/VR Immersive Lernwelt
Die Einführung einer immersiven Lernwelt erfordert eine systematische Herangehensweise, um sicherzustellen, dass die Technologie effektiv genutzt wird und die Lernziele erreicht werden. Hier sind fünf Schritte, um eine 3D/VR-gestützte Lernumgebung erfolgreich zu implementieren:
- Überblick über die Möglichkeiten von immersiven Technologien gewinnen: Im ersten Schritt sollten Unternehmen die potenziellen Anwendungen von 3D/VR/MR-Technologien verstehen. Dies umfasst das Sammeln von Informationen über verfügbare Lösungen, Technologien und Best Practices. Ein Verständnis der Einsatzmöglichkeiten hilft dabei, die richtigen Anwendungsfelder für die Organisation zu identifizieren.
- Selber ausprobieren und Pilotprojekte starten: Bevor eine großflächige Implementierung erfolgt, ist es sinnvoll, die Technologie selbst auszuprobieren. Dies kann durch den Einsatz von Pilotprojekten geschehen, in denen kleine Teams erste Erfahrungen sammeln. Durch das Testen in einem kleineren Rahmen kann die Akzeptanz der Technologie gesteigert und erste Herausforderungen identifiziert werden.
- Mitarbeitende und Stakeholder einbinden: Für den Erfolg einer immersiven Lernwelt ist es entscheidend, Mitarbeitende und andere Stakeholder frühzeitig in den Prozess einzubinden. Workshops, Demonstrationen und Schulungen können helfen, die Vorteile der Technologie zu vermitteln und Vorbehalte abzubauen. Ein gemeinsames Verständnis fördert die Akzeptanz und Begeisterung für die neuen Lernmöglichkeiten.
- Arbeiten und Lernen zusammen denken: Immersive Technologien bieten die Möglichkeit, Arbeits- und Lernprozesse stärker zu verzahnen. Unternehmen sollten überlegen, wie die Lerninhalte in den Arbeitsalltag integriert werden können, sodass Mitarbeitende die neuen Fähigkeiten unmittelbar anwenden können. Dies ermöglicht eine nahtlose Verbindung von Theorie und Praxis.
- Langfristige Strategie entwickeln: Die Einführung einer immersiven Lernwelt sollte nicht als einmaliges Projekt verstanden werden. Stattdessen ist es wichtig, eine langfristige Strategie zu entwickeln, die die kontinuierliche Nutzung und Weiterentwicklung der Technologie sicherstellt. Dies umfasst die Planung von regelmäßigen Evaluierungen und Updates, um sicherzustellen, dass die Plattform den sich ändernden Anforderungen gerecht wird.
Auf den Punkt gebracht…
Die Transformation von LMS und LXP hin zu 3D- und MR-basierten Plattformen eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten, das Lernen immersiver, praxisnäher und nachhaltiger zu gestalten. Immersive Technologien ermöglichen es, komplexe Szenarien in einer sicheren, virtuellen Umgebung zu erlernen, was die Wissensvermittlung wesentlich effektiver macht. Diese Entwicklungen bieten einen klaren Vorteil gegenüber traditionellen Lernsystemen und sind ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsorientierter Weiterbildung. Wer jetzt den Wandel hin zu immersiven Lernlösungen einleitet, setzt auf nachhaltige Kompetenzentwicklung und stärkt seine Position als innovativer Arbeitgeber.
“Es geht nicht mehr nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern darum, es erlebbar zu machen. Das ist der Schlüssel zur nachhaltigen Lerntransformation und dem Kompetenzaufbau.”, Torsten Fell
Du willst mehr über die Zukunft des Lernens erfahren und wie immersive Technologien dein Unternehmen voranbringen können? Entdecke Sie mit Torsten Fell die Möglichkeiten, die 3D, VR und MR für die Lernlandschaft der Zukunft bieten!
Glossar
- LMS (Lernmanagementsystem): Eine Plattform zur Verwaltung, Dokumentation, Bereitstellung und Überwachung von Lerninhalten und Bildungsprozessen.
- LXP (Learning Experience Platform): Eine Plattform, die personalisierte und kuratierte Lernerfahrungen bietet, um das Engagement der Lernenden zu erhöhen.
- 3D: Dreidimensionale Darstellung, die das Lernen durch visuelle und räumliche Tiefe realistischer macht.
- VR (Virtual Reality): Eine vollständig digitale Umgebung, in die Nutzer mit speziellen Headsets eintauchen können, um realistische Simulationen zu erleben.
- MR (Mixed Reality): Eine Kombination aus realer und virtueller Welt, bei der physische und digitale Objekte in Echtzeit miteinander interagieren können.
- AR (Augmented Reality): Eine Technologie, die digitale Informationen und Objekte in die reale Welt integriert und sie mit dieser kombiniert, oft mithilfe von mobilen Geräten oder speziellen Brillen.
- Spatial Computing: Ein Konzept, bei dem die Interaktion zwischen digitalen und physischen Objekten durch den Einsatz von Technologien wie AR, VR und MR in einem räumlichen Kontext ermöglicht wird.
- Immersion: Das Eintauchen in eine virtuelle Umgebung, sodass die Nutzer das Gefühl haben, tatsächlich Teil der digitalen Welt zu sein. Dies fördert eine intensive Lernerfahrung.
- Kollaboration: Die Zusammenarbeit zwischen mehreren Personen, die durch Technologien wie VR und 3D-Plattformen in einer gemeinsamen virtuellen Umgebung gefördert wird.
- Virtuelle Welten: Digitale Umgebungen, die mithilfe von VR-Technologie geschaffen werden und in denen Nutzer mit der Umgebung und anderen Nutzern interagieren können.